Es gibt ein Leben nach dem Silikon

Wer sich einer Operation zum Aufbau der Brust mit Silikon-Implantaten unterzieht, kauft die Folge-Operation mit ein – eine gute Lebenserwartung vorausgesetzt.

Brust-Implantate aus Silikon sind Kunststoffe, die im Organismus altern, weil sie insbesondere dort speziellen Bedingungen ausgesetzt sind. Über den Alterungsprozess ist bisher wenig bekannt. Dieser hängt wohl auch von individuellen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass nach 10 Jahren Implantationsdauer ein Grenzwert erreicht und zumindest ein Implantatwechsel empfehlenswert ist. Unter regelmäßiger ärztlichen Kontrolle einschließlich Ultraschall-Untersuchung kann man in vielen Fällen vielleicht noch ein paar Jahre „herausschinden“.

Alternativ zum Implantatwechsel sollte man über eine ersatzlose Entfernung der Implantate eventuell mit begleitenden Maßnahmen wie Bruststraffung nachdenken, denn: es gibt ein Leben nach dem Silikon.

Victoria Beckham, Crystal Hefner, Pamela Anderson, Yolanda Hadid, Melissa Gilbert, Heather Morris, diese Celebrities sind Beispiele für viele andere Frauen weltweit. Sie haben sich irgendwann in jüngeren Jahren für Brust-Implantate entschieden. Inzwischen haben sie sich die Implantate entfernen lassen.

Welche Gründe gibt es für einen Implantatwechsel bzw. für eine ersatzlose Implantatentfernung?

  1. nachgewiesene oder vermutete Implantatdefekte (Ultraschall, MRT)
  2. höhergradige Kapselfibrose mit Beschwerden wie Schmerzhaftigkeit
  3. Wanderung der Implantate
  4. tastbare Verhärtungen im Bereich der Implantate
  5. Veränderungen der Hautfarbe an der Brust, z.B. Rötung
  6. einseitige Größenzunahme einer Brust
  7. unklare Erkrankungen des Bindegewebes andernorts, z.B. Gelenkbeschwerden
  8. unklare Autoimmun-Erkrankungen
  9. Überalterung der Implantate
  10. schleichender Weichteilverlust an einer oder beiden Brüsten
  11. Implantate mit texturierter Oberfläche, vorsorglich zur Vermeidung eines bösartigen Lymphoms

Brustimplantatentfernen.de

 

 

Es gibt ein Leben nach dem Silikon

Wer sich einer Operation zum Aufbau der Brust mit Silikon-Implantaten unterzieht, kauft die Folge-Operation mit ein – eine gute Lebenserwartung vorausgesetzt.

Brust-Implantate aus Silikon sind Kunststoffe, die im Organismus altern, weil sie insbesondere dort speziellen Bedingungen ausgesetzt sind. Über den Alterungsprozess ist bisher wenig bekannt. Dieser hängt wohl auch von individuellen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass nach 10 Jahren Implantationsdauer ein Grenzwert erreicht und zumindest ein Implantatwechsel empfehlenswert ist. Unter regelmäßiger ärztlichen Kontrolle einschließlich Ultraschall-Untersuchung kann man in vielen Fällen vielleicht noch ein paar Jahre „herausschinden“.

Alternativ zum Implantatwechsel sollte man über eine ersatzlose Entfernung der Implantate eventuell mit begleitenden Maßnahmen wie Bruststraffung nachdenken, denn: es gibt ein Leben nach dem Silikon.

Victoria Beckham, Crystal Hefner, Pamela Anderson, Yolanda Hadid, Melissa Gilbert, Heather Morris, diese Celebrities sind Beispiele für viele andere Frauen weltweit. Sie haben sich irgendwann in jüngeren Jahren für Brust-Implantate entschieden. Inzwischen haben sie sich die Implantate entfernen lassen.

 

Welche Gründe gibt es für einen Implantatwechsel bzw. für eine ersatzlose Implantatentfernung?

 

  1. nachgewiesene oder vermutete Implantatdefekte (Ultraschall, MRT)
  2. höhergradige Kapselfibrose mit Beschwerden wie Schmerzhaftigkeit
  3. Wanderung der Implantate
  4. tastbare Verhärtungen im Bereich der Implantate
  5. Veränderungen der Hautfarbe an der Brust, z.B. Rötung
  6. einseitige Größenzunahme einer Brust
  7. unklare Erkrankungen des Bindegewebes andernorts, z.B. Gelenkbeschwerden
  8. unklare Autoimmun-Erkrankungen
  9. Überalterung der Implantate
  10. schleichender Weichteilverlust an einer oder beiden Brüsten
  11. Implantate mit texturierter Oberfläche, vorsorglich zur Vermeidung eines bösartigen Lymphoms

Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA geht davon aus, dass ca. 90% der eingesetzten Silikon-Implantate keine schwerwiegenden Gesundheitsstörungen verursachen – von mechanischen Problemen abgesehen. Ca. 10% der Implantaträgerinnen leiden unter Beschwerden, die als ASIA (autoimmune-inflammatory syndrom induced by adjuvants), Shoenfeld´s syndrome oder SIIS (silicone implant incompatability syndrome) bezeichnet werden.

http://breastimplantinfo.org/autoimmune-symptoms-breast-implants/

Eine neue Studie, veröffentlicht im September 2018 auf der Basis der von Daten der FDA, gibt nun erneut Anlass zum Thema Silikon-Implantate und Immunsystem zurückzukehren.

US FDA Breast Implant Postapproval Studies: Long-term Outcomes in 99,993 Patients Coroneos, Christopher J. et al., Annals of Surgery: September 14, 2018

Danach ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer der folgenden Erkrankungen bei Implantaträgerinnen gegenüber Frauen ohne Silikon-Implantate um ein Mehrfaches erhöht:

  • 8 mal für Sjögren Syndrom, eine Autoimmunerkrankung gekennzeichnet durch trockene Augen und Mundtrockenheit
  • 7 mal für Sklerodermie, eine Autoimmunerkrankung die zu Verhärtungen des Bindegewebes insbesondere der Haut führt
  • nahezu 6 mal für Rheumatoide Arthritis
  • nahezu 4 mal für ein bösartiges Melanom (schwarzer Hautkrebs)
  • mehr als 2 mal für Fehlgeburten

Entstehung bösartiger Lymphome (BIA-ALCL)

Seit 1997 nehmen Berichte zu über das Auftreten des anaplastischen, großzelligen Lymphosarkoms (englisches Akronym BIA-ALCL) in den Bindegewebskapseln, die sich um Silikon-Implantate insbesondere mit texturierten Oberflächen gebildet haben. Es handelt sich dabei um eine seltene bösartige Erkrankung, die unerkannt bzw. unbehandelt zum Tode führen kann. Sie unterscheidet sich deutlich vom Brustkrebs und ist mit diesem nicht zu verwechseln. Die französischen Gesundheitsbehörde ansm hat das CE-Zertifikat für Implantate mit der Bezeichnung „Biocell“ nicht mehr verlängert. Es handelt sich dabei um Implantate mit texturierter Oberfläche, die mit den so genannten „lost salt“ Verfahren hergestellt wird. Die Produkte dürfen in Europa nicht mehr eingesetzt werden. Über die Produkte anderer Hersteller mit texturierter Silikon-Oberfläche und über Implantate mit PU-Schaum-Mantel wird Stillschweigen bewahrt, obgleich auch diese Modifikationen mit der Auslösung des BIA-ALCL in Verbindung gebracht werden.

Behörden (in Deutschland das BfArM) und Berufsverbände (z.B. der Plastischen Chirurgen DGPRAEC) haben es bisher versäumt, den Frauen mit texturierten Implantaten konkrete Verhaltensweisen an die Hand zu geben. Was soll man unternehmen?

Die operative Entfernung der texturierten Implantate – insbesondere wenn diese unter dem Brustmuskel liegen – ist aufwändig, denn sie erfordert die vollständige Mitentfernung der umgebenden Bindegewebshülle. Damit ist dann zunächst alles Wesentliche getan. Diese Vorgehensweise bietet vermutlich die beste Vorsorge.

In der gleichen Operation – oder in einem zweiten Eingriff – ist es möglich

  • ein neues Implantat mit glatter Oberfläche einzusetzen,
  • den Hautmantel der Brust zu straffen (Mastopexie),
  • eine Übertragung von Eigenfettgewebe aus einer anderen Körperregion in das Unterhautgewebe der Brust durchzuführen.

Oftmals sind diese zusätzlichen Maßnahmen mit zusätzlichen Narben und Risiken verbundenen und nicht grundsätzlich erforderlich, da das Brustgewebe sich ähnlich wie nach dem Abstillen zurückziehen kann.

Die Empfehlung engmaschiger Kontrollen der im Körper befindlichen Silikon-Implantate mit Ultraschall-Geräten ist das Mindeste, was man zur Erhöhung der eigenen Sicherheit unternehmen kann. Diese Vorgehensweise ist nicht validiert, d.h. es gibt keine prospektiven Studien, die erklären können, wie sicher das Verfahren ist, und was unter „engmaschig“ zu verstehen ist.

Das Auftreten bösartiger Lymphosarkome im Kapselgewebe, bevorzugt der texturierten Silikon-Implantate, ist gegenwärtig Gegenstand intensiver Forschung. Eine wissenschaftliche Erklärung ist zurzeit nicht greifbar.

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